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  2. Die Jahre 1970 – 1979

Beim TuS stellte sich die Vereinsführung auf die kommenden 1970`er-Jahre mit einem Generationswechsel ein. Nach 17 Jahren überaus erfolgreicher Arbeit als Vereinsvorsitzender – während derer sich Eckenhagen zu einem Zentrum des Skisports entwickelte – wurde Walter Peters in der Versammlung vom 11.6.1970 von Sebastian Wahl als 1. Vorsitzenden abgelöst. Wegen des hohen Pflegeaufwandes und Erweiterungsforderungen des Skiverbandes beschloss die Versammlung zudem, die Sprungschanze auf dem Blockhaus – ebenso den Kahnweiher – kostenlos auf die Gemeinde Reichshof zu übertragen. Diese plante das Gelände am Blockhaus „als wirklichen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr mit mannigfaltigen Attraktionen“ (2 Schneekanonen, Slalomhang mit Ankerschlepplift etc.) auszubauen, wie Peters berichtete.

Neben dem Skisport und dem Fußball erlebten nun die Leichtathleten einen Aufschwung. Geübt im Ausrichten großer Veranstaltungen, führte man in der Sportwoche zum 50-jährigen Bestehen der Fußballabteilung im August 1970 erstmals seit den 1950´er-Jahren wieder den 20 km-Lauf „Quer durch die bucklige Welt“ durch. Auch die anderen Programmpunkte konnten sich sehen lassen: Die Handballer des VfL Gummersbach kamen zu einem Einlagespiel. Selbstverständlich fanden auch zahlreiche Fußballspiele statt, so dass das Fest in allen Belangen ein voller Erfolg wurde.

Im Jahr darauf machten wieder die Skisportler von sich Reden. Friedrich, Jürgen und Ingo Schöler, Jürgen Feld, Detlef Spaniel, Helmtraut und Renate Fuchs, Indira Wirths und Hardy Dresbach wurden in der Jahreshauptversammlung namentlich hervorgehoben. Hardy Dresbach und Ingo Schöler gehörten zur Auswahl des Westdeutschen Skiverbandes. Ingo Schöler gewann 1972 als Jugendlicher das Spezialspringen der nordischen Bezirksmeisterschaft. Hardy Dresbach errang beachtliche Leistungen bei der Deutschen Schülermeisterschaft in Isny.

Die Fußballer schafften den Wiederaufstieg in die 2. Kreisklasse. Organisatorisch und sportlich war wieder der 20 km-Straßenlauf der Höhepunkt. Auch Mitglieder des TuS stellten sich der Herausforderung. Hier stellte der ASV Köln mit dem Läufer Mielke den Sieger. Er wurde gestoppt mit 1:01:13 – fast genau 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf der schwierigen Strecke! Der Lauf entwickelte sich zu einer festen Größe im Vereinskalender und wurde auch in den Jahren 1972 und 1973 (zum 90-jährigen Jubiläum) durchgeführt, so dass man im Mai 1974 für die westdeutsche 25-km Straßenmeisterschaft gut gerüstet war. Abteilungsleiter Leichtathletik Theo Hage und zahlreiche Helfer sorgten für den reibungslosen (Ab-)Lauf. 165 Läufer nahmen teil, unter ihnen Herbert Dolate und Jürgen Feld vom TuS.

Nach kontinuierlicher Arbeit in der Fußballabteilung unter der Leitung von Walter Klein gelang zum Abschluss der Saison 1973/1974 der Aufstieg der 1. Mannschaft in die 1. Kreisklasse. In der kommenden Saison konnte man sich sehr gut behaupten und stand im April 1975 auf Rang 3 der Tabelle.


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Von links: Vorsitzender Sebastian Wahl, Christian Köllenbach, Willi Schöler, Walter Peters, Paul Dorhmann, Wilhelm Dankert und Fritz Hombach

Nach kontinuierlicher Arbeit in der Fußballabteilung unter der Leitung von Walter Klein gelang zum Abschluss der Saison 1973/1974 der Aufstieg der 1. Mannschaft in die 1. Kreisklasse. In der kommenden Saison konnte man sich sehr gut behaupten und stand im April 1975 auf Rang 3 der Tabelle. Von den damals 296 Vereinsmitgliedern gehörten 104 der Fußballabteilung, 99 den Turnern, 58 den Leichtathleten und 35 der Ski-Abteilung an. Auf der Jahreshauptversammlung des TuS Eckenhagen am 1.4.1976 konnte der 1. Vorsitzende Sebastian Wahl zahlreiche Glückwünsche und Ehrungen aussprechen. Zu Ehrenmitgliedern des Vereins wurden Walter Peters, Wilhelm Dankert, Fritz Stommel, Paul Dohrmann, Johann Hadamer, Fritz Hombach, Christian Köllenbach und Willi Schöler ernannt. Die drei Letztgenannten wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im Aggertaler Turngau noch besonders geehrt.

Der starke Stamm der Turnabteilung bekam dann noch einen Ableger: Von Doris Henkel wurde in Hespert eine zweite Damenturngruppe gegründet. Waren zur Gründerzeit die Männer in der Turnabteilung dominierend, ging nun das Zepter auf die Frauen über.


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Goldene Ehrennadeln des Aggertaler Turngaus verlieh Heinz Kamp (rechts) an Fritz Hombach, Christian Köllenbach und Willi Schöler

Ebenfalls im Jahre 1976 gründete sich die neue Schwimm-Abteilung des TuS. Anlass war die nun im Ort vorhandene Schwimmhalle des von der Gemeinde neu gebauten Freizeitbades. Neben dem Schulzentrum entstand ein Hallenbad mit hervorragenden Trainingsmöglichkeiten. Der TuS Eckenhagen reagierte sofort und mit Hans-Otto Gries als erstem Trainer der Abteilung wurde deren erfolgreicher Aufbau in Angriff genommen. Trainingszeiten im neuen Schwimmbad mussten der Gemeinde aber erst abgerungen werden. Ab 1977 leitete Wolfgang Westen die Abteilung.

Die Grenze von 300-Vereinsmitgliedern wurde dann 1978 überschritten. Theo Hage löste als Leiter der Fußballabteilung Walter Klein ab, dieser wurde Stellvertreter und Friedhelm Wurm blieb Geschäftsführer. Leider stieg die 1. Mannschaft wieder aus der Kreisliga ab. 1979 kam es dann auch zu einem Wechsel an der Spitze der Ski-Abteilung: Renate und Herbert Wirths lösten den langjährigen Leiter Fritz Hombach ab, der aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen sein Amt zur Verfügung stellte. Unter der neuen Leitung blühte der Ski-Basar auf und rund um die Silberkuhle wurden neue Langlaufloipen angelegt. Erstmals startete auch ein Ski-Roller-Berglauf, welcher gleich 70 Teilnehmer anlockte. In der Jahreshauptversammlung 1979 wurde Sebastian Wahl als 1. Vorsitzender erneut bestätigt.

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Die Fußball A-Jugend wurde 1976 mit ihrem Trainer Heinz Müller Kreismeister und Kreispokalsieger; hinten v. l. Michael Müller, Frank Jungjohann, Klaus Schlopsna, Ewald Riske, Joachim Häusler, Rolf-Peter Huperz; vorne: Hartmut Schöler, Michael Kirchner, Hans Arnold, Peter Rath, Ingolf Mix, Volker Trapp und Ingo Lynen

Die Fußballer des SV Sinspert-Wehnrath legten einen wechselvollen Weg zurück. Bis zur Saison 1970/1971 spielte man 3 Jahre ununterbrochen in der Bezirksliga. Das Gerüst der Mannschaft bildeten seinerzeit die 3 Schwertner-Brüder und Dieter Kroschwald, um nur einige Namen zu nennen. Zum Erfolg der Mannschaft trugen aber alle Spieler bei, ebenso das Umfeld mit den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Betreuern. An der Vereinspitze waren damals Josef Kentenich und als unermüdlicher Geschäftsführer Gerhard Pankonin.

Es wurde beschlossen, den Sportplatz mit einer Flutlichtanlage aufzurüsten. Ein großer Kraftakt, der im Nachhinein noch für einigen Wirbel sorgte. Nun war auch der Spiel- und Trainingsbetrieb im Dunkeln möglich. Dieser konnte den Abstieg in die 1. Kreisklasse aber leider nicht verhindern, half aber beim direkten Wiederaufstieg. Der neue Trainer Adolf Gesink baute nach dem Abgang einiger Stammspieler eine neue Mannschaft auf und schaffte die Kreismeisterschaft mit 38:14 Punkten. Auch die Jugendarbeit war erfolgreich. In 4 Mannschaften spielten 49 Jugendliche.

In der Saison 1972/1973 spielte die „Erste“ dann wieder in der Bezirksklasse. Auch der 2. Sieg im Kreispokal wurde 1973 errungen. Für weitere zwei Jahre gelang es, die Klasse zu halten. Leider stieg man wieder ab, konnte aber nochmals den Aufstieg realisieren. In der Saison 1975/1976 mischte der SV Sinspert-Wehnrath letztmals in der Bezirksliga mit, um dann zum Ende der Serie den Gang in die Kreisliga anzutreten.

Dennoch sollte der Verein fußballerisch in Zukunft höherklassig vertreten sein, doch anders als mancher dachte: Die Fußballerinnen machten Furore! Anfang der 70`er Jahre beschlossen einige jüngere Mitglieder der Damengymnastikgruppe, sich einer neuen sportlichen Herausforderung zu stellen. Man traf sich zu losen Trainingseinheiten auf dem Sportplatz und Gerd Mortsiefer übernahm die Leitung. Er wurde erster Trainer der Damen und baute um Petra Nierstenhöfer, Rita, Gudrun und Marlies Haas – um nur einige zu nennen – eine Mannschaft auf. Erstmals in der Saison 1972/1973 kämpfte man um Punkte. Zwei Jahre später wurde man bereits Staffelsieger, unterlag den Spielerinnen aus Lindlar aber denkbar knapp mit 0:1 im Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft. Diese konnte dann erstmals unter dem neuen Trainer Klaus Brügger nach Abschluss der Spielzeit 1975/1976 gefeiert werden. Eine erste Marke im langen Kampf um Anerkennung war gesetzt.

Änderung des Vereinsnamens in 1. Fußball-Club Reichshof-Sinspert-Wehnrath 1929 eV. Knapp ein Jahr später begannen die Vorbesprechungen für den Bau eines eigenen Clubhauses auf dem Sportplatzgelände. Damit wurde das Ende des legendären grünen Büdchens eingeläutet, welches Generationen von Spielern Kommen und Gehen sah.

In der Generalversammlung am 26. Mai 1976 wurde Hans-Willi Kauffmann zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, nachdem Gerhard Pankonin aus beruflichen Gründen 1975 kürzer trat und sich Josef Kentenich für ein Interimsjahr nochmals als Vorsitzender zur Verfügung stellte.

von Hildegard Ulber Gedanken um eine neue Übungsleiterin. Auch ein neuer Gymnastikraum musste gefunden werden. Im Zuge des Baus der Autobahn A 4 fungierte die Schule in Wehnrath (erste Übungsstätte) als Arbeiterunterkunft; Sportausübung war daneben nicht möglich. Zunächst erfolgte ein Umzug in die Turnhalle nach Eckenhagen, dann nach Mittelagger und schließlich in den Gymnastikraum der Schule in Eckenhagen. Hilde Hähn übernahm für lange Jahre die Leitung der Turnerinnen.

Zwischenzeitlich machte sich Manfred Offermann einen Namen als Trainer der Fußballerinnen. Der Grundstein des Erfolgs wurde im harten Konditionstraining gelegt. Die Mühe lohnte sich: 1978 wurden die Damen Meister in der Bezirksklasse. Der Weg in die Verbandsliga Mittelrhein stand offen. Wegen des niedrigen Durchschnittsalters der Spielerinnen (rund 18 Jahre) verzichtete man aber auf die Teilnahme an der Qualifikationsrunde. Mit Manfred Offermann konnten innerhalb von nur 4 Jahren 2 Meisterschaften gefeiert werden.

Pünktlich zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Sommer 1979 konnte das neue Vereinsheim neben dem Sportplatz eingeweiht werden. Gebaut wurde es mit großem finanziellen und körperlichen Einsatz aller Mitglieder. Höhepunkt der Sportwerbewoche war der Auftritt der sudanesischen Fußballnationalmannschaft. Zwar schnupperte man internationale Fußballluft, konnte aber mit der Seniorenmannschaft nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen, und stieg in der Saison 1979/1980 in die 2. Kreisliga ab. Zunächst konnte die Mannschaft noch im oberen Tabellendrittel mitspielen, schaffte aber auch mit wechselnden Trainern keinen dauerhaften Aufschwung. Verstärkt wurde jetzt auf die Jugendarbeit gesetzt, um wieder eigene Talente an den Seniorenbereich heranzuführen.

Der Vorstand reagierte frühzeitig und bildete 1973 eine eigene Jugendabteilung als Unterabteilung des Gesamtvereins. Dieter Lünschermann und Thomas Schulte machten sich durch unermüdliche Arbeit um den Verein verdient. Im Januar 1982 wählte die Versammlung dann Heiner Schmitz zum 1. Vorsitzenden. Sportlich hatte nach langer Zeit der TuS Eckenhagen im Fußball die Nase wieder vorn – aber nur ein kleines Stück: Im Endspiel des Jubiläumsturniers 1983 schnappten die Siesperter den Eckenhähnern bekanntlich den Turniersieg weg …