Die Geschichte des TuS Reichshof begann vor 125 Jahren in Eckenhagen. Zu dieser Zeit existierten im Oberbergischen erst 3 Turnvereine, u.a. auch in Derschlag. Der TuS Derschlag führte auf eigens mitgebrachten Geräten ein Schauturnen in Eckenhagen durch. Die turnerischen Leistungen im Gerhard`schen Saal begeisterten die Zuschauer. Dies war die Initialzündung für die Gründerväter des Vereins: August Krell, Karl Gerhard und Robert Lange luden zu einer Versammlung am 23. September 1883 ein – die Geburtsstunde des TuS Eckenhagen.
Unter dem Vorsitz von Präses August Krell wurde am 10. August 1884 einstimmig die Anschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. Hierüber existiert die älteste noch vorhandene schriftliche Aufzeichnung des Vereins. Kurze Zeit später wurde die Fahne auf dem 1. Stiftungsfest des Vereins geweiht. Auf eigenen Geräten – gefertigt vom alten Schreiner Köster in der „Zöpe“ – wurde nach dem Festzug durch das Dorf geturnt. Die Ausrüstung damals: schneeweißer Turnanzug bestehend aus doppelreihigem Rock, langer Hose, Turnschuhen und großer Turnmütze.
Foto: Eckenhagen um 1883
Foto: Die erste Niederschrift
Die Vereinsgründung war ein Erfolg. 1887 zählte man schon 32 turnbegeisterte Mitglieder. Vorturner war Peter Flitsch, der wie der neugewählte Präses Karl Heikaus, Turnwart Robert Lange, Kassenwart Wilhelm Holstein und Vertreter und Schriftwart Karl Gerhard dem Vorstand angehörte.
Fünf Jahre später, am 4. Februar 1893, wurde das Lokal von Karl Gerhard zum Vereinslokal bestimmt. Hier konnte der TuS seine Geräte aufstellen und aufbewahren, ohne eine Entschädigung entrichten zu müssen. Die erste „Turnhalle“ in Eckenhagen war entstanden!
Durch Beitritte von insgesamt 29 Männern im Jahre 1893 – u. a. auch des späteren Heimatforschers Oswald Gerhard – wuchs der Verein auf beachtliche 53 Mitglieder. Eine Geschäfts- und Turnordnung wurde aufgestellt und man beschloss am 23. August 1893, dem Aggertaler Turngau beizutreten.
In der Folgezeit wurde das alljährliche Stiftungsfest mit Schauturnen, Festzug und als krönendem Abschluss einem Festball organisiert. Regelmäßig wurde an auswärtigen Turnfesten teilgenommen. Nach der Kündigung durch den alten Vereinswirt Gerhard bot Eduard Moos sein Lokal dem TuS Eckenhagen an. Ohne Gebühr konnte der Verein hier schalten und walten. Mit einstimmigem Beschluss wurde auf der Versammlung vom 5. März 1898 das Lokal zum Vereinslokal bestimmt.
Lehrer Friedrich Theis führte den Verein als Präses in das neue Jahrhundert, wurde aber von Daniel Rippel gleich zu Beginn desselben abgelöst. Im März des Jahres 1900 ernannte die Versammlung den Eckenhagener Bürgermeister Stock zum Ehrenpräses und August Schmeis aus Hecke wurde nach Bügermeister Mannherz im Jahre 1884 Ehrenmitglied.
Trotz häufiger Wechsel in der Vereinsführung bewarb sich der TuS Eckenhagen um die Ausrichtung des Gauturnfestes 1905. Mit ihrer hervorragenden Unterstützung machte die Eckenhäner Bevölkerung Schlagzeilen; Vereinswirt Eduard Moos beeindruckte den Aggertaler Turngau durch die Vorzüglichkeit seiner Speisen und Getränke, so dass das von Bürgermeister Stock geleitete Fest ein voller Erfolg wurde.
Foto: Der Turnverein um etwa 1910
hintere Reihe:
H. Reuber, unbekannt, O. Isenhardt (Landwehrstr.), unbekannt, K. Holstein, O. Nohl, F. Hombach, P. Dörner, B. Hanster, unbekannt, F. Holstein, Rest unbekannt
dritte Reihe:
unbekannt, R. Schneider, P. Kraus, A. Sterzenbach, F. Holstein, K. Köhler (Fahne), B. Müller, unbekannt, unbekannt, unbekannt, C. Schöler, unbekannt
zweite Reihe sitzend:
unbekannt, E. Stommel, unbekannt, unbekannt, W. Isenhardt, unbekannt, unbekannt, M. Klingspor, E. Isenhardt, A. Holstein, M. Hering, B. Isenhardt, L. Lenz
vordere Reihe:
unbekannt, unbekannt, F. Hombach, P. Müller, O. Isenhardt (Mähbach), Rest unbekannt
(Hinweis: Trotz intensiver Recherchen konnten leider nicht alle Mitglieder namentlich ermittelt werden)