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  2. Die Jahre 1946 – 1959

Nach dem Krieg musste ein Neuanfang gemacht werden. Der damalige Gemeindedirektor Wagner lud aus diesem Grund am 5. April 1946 Sportinteressierte in die Gaststätte Moos. Als 1. Vorsitzender wurde Josef Zöller gewählt. Paul Müller löste ihn im Sommer ab.

Bis im Februar 1953 Walter Peters als 1. Vorsitzender gewählt wurde, wechselte in der unmittelbaren Nachkriegszeit oft die Führungsspitze. Ernst Heymann, Willi Isenhardt, und Wilhelm Dankert lösten einander ab.

Im August 1947 wurde mit der Erweiterung des Sportplatzes begonnen und bereits im Jahre 1948 konnte auf dem neuen Platz ein erstes Sportfest mit abschließendem Ball gefeiert werden.

Nach dieser gelungen Generalprobe folgte am 18.9.1949 das 1. Aggerberg-Sportfest nach dem Krieg. Ein 20-km Lauf „Quer durch die bucklige Welt“ stand auf dem Programm. Die Fußballer boten ein Einlagespiel. Leichtathletikwettkämpfe fanden ebenso wie Staffeln zwischen den Schulen statt.

Für Aufsehen sorgten die Damen: Die Feld-Handballerinnen traten gegen die Gaumeisterelf des TV Gelpetal an. Zwar verloren die Damen mit 6:2, doch „die Sportgemeinde war begeistert von dem tempoerfüllten und schönen Spiel der Mädels“, so der Wortlaut des damaligen Protokolls.

Angeregt wurde von Gemeindedirektor Wagner noch der Bau einer Badeanstalt am Konradshof. Das Projekt scheiterte jedoch, wie der 1. Vorsitzende im Januar 1952 auf der Mitgliederversammlung mitteilte. Zum 70-jährigen Vereinsjubiläum im September 1953 richtete der TuS die Deutschen Meisterschaften der Geher-Mannschaften aus. Im Rahmen des Aggerberg-Sportfestes starteten die Geher und Läufer auf eine 25 km lange Strecke. Die Veranstaltung wurde wiederum wegen der guten Organisation und der gastlichen Aufnahme durch die Eckenhäner ein voller Erfolg – seit den 1920´er Jahren hatte man nichts verlernt. Stellvertreten für den gesamten Verein wurde Walter Peters die Ehrennadel des Westdeutschen Leichtathletikverbandes überreicht.

Auch der Wintersport kam nicht zu kurz. 1953 wurde die Skisprungschanze auf dem Blockhaus in Holzbauweise neu errichtet und im folgenden Winter 1954 mit vielen Wettbewerben kräftig genutzt. Die Schanze erhielt den Namen „Walter Peters- Schanze“. Als Skispringer tat sich Horst Bansen hervor. Ihm gelang bei einem Springen auf der Konkurrenz-Schanze in Rodt-Müllenbach mit 31 Metern der weiteste Satz.

Die nordischen Bezirksmeisterschaften wurden am 23. Februar 1958 am Blockhaus ausgetragen. Werner Klein wurde dabei Bezirksmeister im Sprunglauf. Drei Wochen später konnten auch noch die Vereinsmeisterschaften im Langlauf stattfinden; Sieger wurde Robert Schneider.

Neben der erfolgreichen Ski-Abteilung (Leiter Fritz Hombach) befanden sich auch die Turner unter Leitung von Christian Köllenbach auf einem guten Weg. Nur die Fußballer unter Paul Hombach bereiteten dem Vorstand Sorge. Die 1. Mannschaft war am Tabellenende angekommen.

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Die 1. Mannschaft im Jahr 1949 in Holpe: stehend von links Otto Marx, Walter Heiden, Otto Haas, Heinz Tillmann, Gerhard Pankonin, Fritz Jacobs, Friedrich Leienbach, Heinz Krämer; sitzend Willi Lünenbürger, Niedlung und Eugen Jungjohann


Ganz anders war die Entwicklung beim alten Rivalen aus Sinspert-Wehnrath. Hier konzentrierten sich die Aktiven auf den Fußball. Mit Erfolg wurde nach dem Krieg eine Mannschaft aufgebaut; man spielte in der ersten Kreisklasse.

Eine besondere Attraktion dieser Zeit stellte die im Jahre 1948/1949 gegründete Damen-Handballmannschaft dar.


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Damen-Handballmannschaften vom SSV Wildbergerhütte (stehend) und davor kniend in weiß der SV Sinspert-Wehnrath von links: Elfriede Gerhard, Erika Schneider, Edith Becker, Sieglinde Schneider, Torfrau Irma Gerhard, Hildegard Jaeger, Irma Becker, Elisabeth Jaeger, Hannelore Gerhard sitzend von links: Hanni Sawatzki, Trainer Willi Schöler, Hanni Gerhard


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Volkstrauertag 1953: Redner Otto Reichler sowie als Kranzträger Otto Marx und Gerhard Pankonin


Eine umstrittene Entscheidung am „Grünen Tisch“ in der Saison 1954/1955brachte allerdings den Abstieg. Unter Trainer Edwin Holland schaffte die 1. Mannschaft dann 1958/1959 den 1. Platz punktgleich mit Belmicke. Im Entscheidungsspiel um den Aufstieg unterlag man dann leider. Der Aufstieg musste vertagt werden. Die Mannschaft damals: Helmut Wenigenrath, Adolf Ising, Siegfried Marx, Horst Gerhard, Günter Friedrichs, Hans-Kurt Wenigenrath, Egon Braun, Günter Lohmar, Manfred Nierstenhöfer, Gerhard Pankonin, Hans-J. Lütz, Georg Lenz, Reinhard Ising, Hans Ising, Arno Nierstenhöfer, Günther Krämer und Walter Heiden.

Nicht nur in Eckenhagen, sondern auch beim SV Sinspert-Wehnrath leistete man Aufbauarbeit; Eigenleistung wurde beim Bau und Ausbau der Sportstätten groß geschrieben. Aus der unterhaltsamen Vereinschronik zum 60-jährigen Jubiläum im Jahre 1989 folgende Passagen:

Protokoll-Auszug der Mitgliederversammlung vom 30.7.1955

Zur Umzäunung der Sportplatzes liefert jedes Mitglied einen Eichenpfahl (2,50m) bis 15. August im Vereinslokal ab. Bei Erörterung dieses Vorhabens und in Anlehnung an einen Versammlungsbeschluss aus dem Frühjahr zu dem gleichen Thema kam es zu einer hitzigen Debatte.“

Protokoll-Auszug der Mitgliederversammlung vom 08.10.1955

„Zur Sportplatzinstandsetzung wurde eine erneute Sammlung von Pfählen gefordert (die Vorhergehende war völlig ergebnislos verlaufen), die die Mitglieder Friedhelm Marx und Karl-Erich Ising am Sonntagmorgen nach der Generalversammlung per Traktor zusammenholen werden.“

Protokoll-Auszug der Mitgliederversammlung vom 12.02.1956

Die leidige, aber so wichtige Pfähle-Aktion kam auch diesmal wieder zur Sprache. Laut Versammlungsbeschluss liefert jedes Mitglied einen Eichenpfahl von 2,50 m, die von Friedhelm Marx und Helmut Dresbach innerhalb der nächsten 2 Wochen nach dieser Versammlung eingeholt werden. Wer keinen Pfahl zur Stelle hat, zahlt 2,– DM. Wer jedoch bis zum 1. April einen Pfahl bei F. Marx abliefert, erhält das Geld wieder zurück.“

Protokoll-Auszug der Mitgliederversammlung vom 07.04.1956

Platzumzäunung. Bisheriges Ergebnis 6 Pfähle und 2,– DM. Die Aktion wird letztmalig bis zum 1. Mai verlängert.“

Friedhelm Marx versicherte den damaligen Chronisten Eckhard Schulte und Hans-Willi Kaufmann glaubhaft, dass die Pfähle noch gesetzt wurden.