1980 konnte Sebastian Wahl als 1. Vorsitzender erfreuliche Berichte der Sportabteilungen entgegennehmen: Hier glänzte die Fußballabteilung. Die 1. Mannschaft stieg in die Kreisliga A auf. Als Gruppensieger schaffte die A-Jugend ebenso wie die B-Jugend als Gruppenzweiter den Aufstieg in die Sonderstaffel. Kreismeister wurde die 7´er D-Jugend. Im Sommer fand eine Sportwerbewoche statt. Hier zeigte die Dorfprominenz auf dem Rasenplatz ihr fußballerisches Können.
Die Turnabteilung war mittlerweile unter der Leitung von Carla Törell und Helmtraut Fuchs auf 79 Mitglieder angewachsen. In der Schwimmabteilung führte man die Trennung zwischen Anfänger- und Leistungskurs durch.
Ebenfalls im Jahr 1980 verstarb der langjährige Leiter und Motor der Skiabteilung, Fritz Hombach. Als Ende September ein Ski-doo Motorschlitten für die Skifahrer zum Spuren der Loipen angeschafft wurde, taufte man diesen spontan auf den Namen „Fritz“. Die Loipenpräparierung machte sich bezahlt, so dass Petra Wiest, Thomas Wahl und Meinolf Koch 1980 die Bezirksmeisterschaft in ihren Klassen gelang. Meinolf Koch und Herbert Wirths stellten sich der Herausforderung des Wasa-Laufs in Schweden, Theo Stotzem dem König-Ludwig –Ski Marathon in Bayern.
Zu Beginn des Jahres 1981 zählte der Verein 307 Mitglieder. Der leider schlechte Zustand der Turnhalle stand damals mehrfach auf der Tagesordnung. Die Fußballabteilung bekam mit Jürgen Krell einen neuen
Abteilungsleiter, Theo Hage assistierte ihm als Stellvertreter. An den Vereinsmeisterschaften der Schwimmer gingen im Dezember 56 Teilnehmer an den Start. Heinz Menning (Jahrgang 1913) und Hermann Ulber (Jahrgang 1906) bewiesen als älteste Teilnehmer ihre sportliche Fitness.
Ingrid Güttler übernahm 1982 die Leitung der Schwimmabteilung. Die anderen Abteilungen blieben unter ihren bisherigen bewährten Leitungen.
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Von links Felix Horn, unbek., Sebastian Wahl, Rolf Müller, Klaus Schütz, Hermann Kappes, Günter Hundhausen, Walter Klein; vorne Manfred Müller und Paul Hering
Auf der Hauptversammlung 1982 wurde beschlossen, das 100-jährige Jubiläum, welches 1983 gefeiert werden sollte, mit dem bisherigen Vorstand anzugehen – ergänzt um die neue Geschäftsführerin Gabi Kraus.
Die Planungen schritten fort und es wurde ein umfangreiches Festprogramm auf die Beine gestellt. Zum offiziellen Beginn lud der TuS zu einem Tanz-Abend ins Vereinslokal „Hotel zur Post“ am 14.5.1983.
Stolz konnte der Verein auf eine nun hundertjährige Tradition zurückblicken. Zahlreiche Ehrungen wurden ausgesprochen. „Offizielle“ der verschiedensten Verbände gratulierten dem Verein zu seiner erfolgreichen Arbeit. Die Schwimmer richteten die Reichshof- und Vereinsmeisterschaften aus. Mit einem Wandertag und Radfahren für Jedermann wurde der Breitensport miteinbezogen.
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1. Mannschaft 1981 (Aufsteiger): hintere Reihe von links Frank Kraus, Frank Jungjohann, Raimund Hardenacke, Hansgerd Fischbach, Willi Schneider, Michael Müller, Joachim Häusler, Ewald Riske; vordere Reihe Antonio Lettieri, Hartmut Schöler, Hans Arnold, Dieter Junge, Torwart Manfred Link, Trainer Dietmar Weller
Schließlich spielten die Seniorenmannschaften und die A-Jugendlichen der Fußballer um den Reichshof-Pokal. Das Drehbuch für dieses Turnier hätte nicht besser geschrieben werden können! Im Endspiel standen sich der TuS Eckenhagen 1883
e.V. und der 1. FC Reichshof Sinspert-Wehnrath 1929 e.V. gegenüber. Ausgerechnet die Konkurrenz aus dem Nachbarort holte mit einem 3:1 Sieg den Pokal. Auf dem Jubiläumsturnier den Gastgeber im Endspiel zu besiegen – was konnten es
für einen Sinsperter damals Schöneres geben?
Nach dem Ende der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum ging man motiviert durch die vielen Zukunftswünsche an neuen Aufgaben und startete ins nächste Jahrhundert der Vereinsarbeit. 530 Mitglieder waren zum Februar 1984 unter dem Dach des TuS organisiert – dem größten Verein in der Gemeinde Reichshof. Bei dieser Mitgliederzahl stand eine weitreichende Neuerung auf dem Programm: Der Einsatz moderner EDV-Technik sollte das Kassieren des Beitrages und die Statistik revolutionieren. Mit der Umstellung auf ein Bankeinzugsverfahren erhoffte man sich eine Entlastung für die Kassierer. Nach heftiger Diskussion wurde der Vorschlag des Vorstandes angenommen. Erstmals wurde zu Beginn des Jahres die Neugründung einer Judo-Abteilung diskutiert. Frank Hartman-Bruch – ausgestattet mit einer Trainerlizenz – engagierte sich, und so konnte die neue Abteilung zum 30. März 1984 starten. Zum ersten Training kamen bereits 22 Judo- und Jiu-Jitsukas. Der Beweis, dass auch in einem „alten“ Verein immer etwas Neues möglich ist.
Alt dagegen war die Vereinsfahne. Der Zahn der Zeit nagte an ihr; sie war unbrauchbar geworden und musste durch eine Neue ersetzt werden. Einen weiteren Aufschwung verzeichnete die Schwimmabteilung. Trotz wechselnder und eigentlich zu knapper Trainingszeiten wurde regelmäßig an Schwimmwettkämpfen und Meisterschaften teilgenommen. Hier die Vereinsmeister 1985 und ihre Zeiten:
50 m Brust:
Nicole Valperz (Jg. 70) 0:48.14
Thomas Funke (Jg. 67) 0:39:16
50 m Rücken:
Rebecca Rigal (Jg. 71) 0:43:96
Thomas Funke (Jg. 67) 0:36:05
50 m Kraul:
Heike Beck (Jg. 71) 0:37:80
Sven Jansen (Jg. 68) 0:28:46
Anerkennung fand die gute Zusammenarbeit zwischen Kindern des St. Josefshauses in Eckenhagen und den Vereinskindern. Der Westdeutsche Schwimmverband lud zu einem kostenlosen Lehrgang
„Partnerschaftkontakte Heim–Verein“ in die Schwimmsportschule Übach-Palenberg. Die 24 Kinder und ihre Betreuer waren begeistert von dem Wochenende. Leider stiegen die Fußballer wieder in die Kreisliga B ab. Im November 1985 gründete sich die Tischtennis-Abteilung. Wolfgang Paschke startete mit dem Trainingsbetrieb am 10.1.1986. Mit dieser neuen Abteilung wurde das Sportangebot des TuS noch breiter und vielfältiger.
1986 trat die Schwimmabteilung dem Westdeutschen Schwimmverband bei, um auch so die sportlichen Aktivitäten und die Wettkampfmöglichkeiten zu steigern. In der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1987 wurden Walter Peters und Paul Dohrmann für 55 Jahre sowie Sebastian Wahl für 30 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt. Sebastian Wahl wurde neben Ingrid Güttler (2. Vorsitzende) als 1. Vorsitzender wiedergewählt. Die Mitgliederzahl stieg stetig an: „ Wäre eine neue Turnhalle vorhanden, wären weitere Abteilungen möglich“ zitieren wir hier den damaligen Vorsitzenden.
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Jiu-Jitsu-Vorführung im Hotel zur Post in Eckenhagen
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1986 fand ebenfalls der erste Lehrgang der Jiu-Jitsu Union NRW in Eckenhagen statt (Turnhalle „Auf dem Heidchen“)
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Aufnahme der Jiu-Jitsukas aus dem Jahr 1989
Die Trainingsbedingungen für die Fußballer verschlechterten sich leider immer mehr. Für den Aschenplatz „Auf dem Heidchen“ nahte das Ende. Straßenführung und Bepflanzung machten einen Trainingsbetrieb der Fußballer fast unmöglich. Aufgegriffen wurde wieder die alte Idee eines Platzes neben dem Stadion, da er aber nur in Eigenregie und ohne gesicherte Mittel seitens der Gemeinde errichtet werden konnte, verfolgte man den Plan nicht weiter. Nun geriet auch die alte Turnhalle „Auf dem Heidchen“ in den Blickpunkt. Im Zuge des Umbruchs in Mittel- und Osteuropa und anderer internationaler Krisen verstärkte sich der Zustrom von Aus-, Übersiedlern und Asylanten in das Kreis- und Gemeindegebiet erheblich. Hiervon waren alle tangiert. Die Gemeinde suchte nach geeigneten (Not-)Unterkünften und kam auf die Idee, die Turnhalle in das Unterbringungsprogramm mit einzubeziehen. Hiervon waren verständlicherweise die Sportler nicht begeistert. Die Hallenzeiten waren immer schon „heiß umkämpft“ und zu knapp. Eine Unterschriftenaktion sollte gestartet werden, um den Ratsbeschluss der Gemeinde umzustoßen. Sportlich glänzte in diesen Jahren die Skiabteilung. So konnte Herbert Wirths im Jahre 1988 elf Erste und zwei Zweite Plätze beim Rollski erringen – darunter auch ein 1. Platz bei der Westdeutschen Meisterschaft über 20 km in Köln. Auch Axel und Jürgen Feld, sowie Meinolf Koch glänzten mit hervorragenden Platzierungen. Im Winter 1989 zeigten die Skigrößen der 1970´er Jahre, dass sie noch nichts von ihrem Können eingebüßt hatten. Die Staffel mit der Besetzung Ingo Schöler, Wilfried Schöler und Meinolf Koch wurde Bezirksmeister.
Im Fußball spielen sowohl die 1. Mannschaft des TuS und die des Lokalrivalen vom 1. FC Reichshof in derselben Liga. In der Kreisklasse B liefern sich beide Mannschaften immer wieder packende Derbys. Der 1. FC profitierte von einer guten Jugendarbeit und knüpfte fast an alte sportliche Erfolge an. Bei der Damen-Fußballmannschafft wurden die 1980`er Jahre durch die Trainer Lothar Heide und Gerd Stötzel geprägt. 1983 organisierte Heiner Schmitz gemeinsam mit Lothar Heide einen Ausflug nach Spanien zu einem internationalen Damen-Turnier. Die Fahrt wurde ein voller Erfolg und auch das sportliche Abschneiden konnte sich sehen lassen: Es gelang der 4. Platz. Mit Trainer Gerd Stötzel setzte 1986 auch in der heimischen Liga wieder der sportliche Aufschwung ein. Kontinuierlich spielte man oben mit und wurde Herbstmeister. Zweimal machten zum Saisonende aber die eigenen Nerven einen Strich durch die Rechnung, so dass der Aufstieg jeweils knapp verpasst wurde. Neben den Fußballerinnen, die 1986 auch eine Mädchenmannschaft gründeten, waren auch die Turnerinnen weiter beim 1. FC Reichshof aktiv.
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Damenmannschaft 1987 Katja Heide, Ute Dohrmann, Sabine Brügger, Birgit Wötzel, Trainer Gerd Stötzel, Sigrid Beck, Ramona Lange, Katja Schneider, Monika Schindler, Anja Neumann, Anne Ufer, Petra Rath, Heike Becker und Andrea Herweg
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Gymnastikgruppe 1989
Die Mitgliederzahl pendelte sich um die 30 ein. In der Gymnastikhalle der Schule Eckenhagen feilte man einmal wöchentlich an Kondition, Kraft und Beweglichkeit. 1986 übernahm Margot Günther die Leitung der Gymnastikgruppe.
Bei aller Rivalität der Fußballer aus Sinspert und Eckenhagen gab es aber auch erste Anzeichen von Kooperation: Beide Vereine litten in den A- und B-Jugendmannschaften unter Spielermangel. War früher fast nur Fußball auf dem „Dorf“
angesagt, gab es jetzt viele andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Zwangsläufig wurde es schwierig, 11 oder mehr Jugendliche im Alter von 16-18 Jahren für eine (zwei) Mannschaften zu finden. So bildeten der TuS und der 1.
FC in der Saison 1986/1987 eine Spielgemeinschaft für die A-Jugend.
Sportlich herausragender Erfolg war der Sieg im Kreispokal nach einem spannenden Elfmeterschießen gegen den zwei Klassen höher spielenden Bezirksligisten VfL Gummersbach. Zum 3. Mal war man Kreispokalsieger!
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1987 — 3. Sieg im Kreispokal H. Schmidt, B. Löffelmeier, P. Rath, M. Wenigenrath, R. Haas, K.H. Wiehle, V. Haas, W. Rentrop, M. Haas, G. Gläser, H.J. Lütz, G. Ising, J. Neumann, T. Bießmann, P. Braun, F. Glatzel, R. Braun, M. Friedrichs, M. Dresbach
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T. Schulte, B. Semrau, M. Bitter, W. Bentrop, M. Friedrichs, V. Heide, K. Koert, P. Rath, G. Ising, V. Lünenbürger, U. Haas, H.J. Lütz, B. Neumann, M. Haas, A. Klein, F. Glatzel, T. Schneider, V. Haas, B. Friedrichs, H. Schöler, O. Koert und P. Braun
In der Saison 1987/1988 scheiterte die von Wolfgang Becker und Ewald Riske jun. trainierte 1. Mannschaft des TuS haarscharf am Aufstieg in die Kreisliga A. Das Entscheidungsspiel verlor man gegen den punktgleichen TSV Ründeroth denkbar knapp mit 1:2. Zwei Jahre später gelang dann Sinspert der ersehnte Erfolg. Die Trainer Wolfgang Semrau bei der 1. Mannschaft und Spielertrainer Volker Lünenbürger bei der Reserve sorgten für die richtige Mischung. Hilfreich waren hier auch internationale Testspiele. Der 1. Vorsitzende Heinrich Schmitz organisierte 1988 spontan ein angemessenes Quartier für die Nationalmannschaft Bulgariens in Reichshof; die bulgarische Delegation bedankte sich mit einem Freundschaftsspiel und einer Einladung nach Bulgarien. Im Sommer 1989 folgte der Gegenbesuch an der Schwarzmeerküste – zu Zeiten des eisernen Vorhangs noch eine abenteuerliche Reise. Legendär: die Vorstellung des Sinsperter Spielers Andreas „Määäääck“ Klein durch den Stadionsprecher in Varna!
Mit hartem Training, Technik, Spaß und Disziplin stellte sich der Erfolg ein. So stieg die 1. Mannschaft 1989/1990 nach über 10 Jahren wieder in die Kreisliga A auf.